2016 feierte Gillenfeld sein 1000jähriges Bestehen. Allerdings ist der Ort wesentlich älter. Römer und Kelten haben hier ihre Spuren hinterlassen und bis in die Steinzeit zurück führen uns Besiedlungsfunde.
Nun bestimmt sich das Alter eines Ortes jedoch nach offiziellen und nachweisbaren Fakten – und das ist die erste urkundliche Erwähnung. Diese findet sich für Gillenfeld in der Urkunde Kaiser Heinrichs II., der im Jahre 1016 dem Stift St. Florin in Koblenz das Markt-, Münz-, und Zollrecht für Gillenfeld verliehen hat.
Die Gillenfelder haben ihre 1000 Jahre mit großartigen Veranstaltungen über das ganze Jahr 2016 gewürdigt. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten setzte ein fulminantes Finale über das Wochenende vom 09. bis 11. September 2016 mit einer mittelalterlichen Tafelei auf diesem Platz, der bunten Festmeile mit einer kaum fassbaren Ideenvielfalt, den musikalischen Darbietungen aller Couleur – und vielen begeisterten Besuchern.
An dieses gewaltige, mit einem einzigartigen Erfolg gekrönte Ereignis, aber auch an unsere 1000jährige Geschichte soll dieser Punkt erinnern.
In seinem Aufbau vermittelt er uns zunächst die Geologie unserer Heimat. Devonische Gesteine, wie feste Quarzite, aber auch bis in feinste Teile erodierte Tonschiefer, bilden das Fundament und stehen für das Grundgebirge der Eifel, entstanden durch Sedimentablagerungen im unterdevonischen Meer vor rd. 400 Millionen Jahren. Mehrere vulkanische Aktivitätsphasen sprengten sich durch das devonische Grundgestein und ließen Lava- und Basaltkegel, aber auch unsere Maare entstehen.
Charakteristisch für den Eifel-Vulkanismus finden wir die aufrecht stehenden Basaltsteine in unserem Erinnerungspunkt.
Steinig, wie unser Gebilde, war auch oft der Weg der Gillenfelder in den 1000 Jahren ihrer Geschichte.
Und damit kommen wir zu den herrschaftlichen Beziehungen Gillenfelds nach 1016 die die drei Metallsäulen symbolisieren:
Durch den Akt Heinrichs II. gehörte Gillenfeld dem Stift St. Florin in Koblenz. St. Florin war also Grundherr und Verwalter.
Für den weltlichen Schutz, sowie für die Ahndung und Vollstreckung von Straftaten, bestellten die Kleriker einen Adeligen als Vogt. Die längste Zeit übten die Herzöge von Arenberg die Vogtrechte in Gillenfeld aus.
Der florinische Besitz Gillenfeld lag wie eine Insel im Trierer Territorium und somit trat der Trierer Kurfürst und Erzbischof als Landesherr mit Schirm- und Schutzrechten auf.
Nimmt man an, Gillenfeld hätte unter diesen drei Säulen in bester geistlicher und weltlicher Obhut gestanden, war eher das Gegenteil der Fall. Alle drei schröpften Gillenfeld und versuchten gegenseitig ihre Rechte auszudehnen.
Somit kann man die drei Säulen nicht nur als Stütze, sondern auch als Zwangskorsett betrachten.
Das alles endete 1794 mit der Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch französische Revolutionstruppen unter Abschaffung der feudalherrschaftlichen Strukturen.
Der Erinnerungspunkt wurde im Jahre 2024 von Gillenfeldern für Gillenfeld in einer primär ehrenamtlichen Aktion geschaffen.Die Idee dazu, die Planung und die Leitung der baulichen Realisierung hatte Günter Schenk.Die Steine/Findlinge stifteten Helmut und Marie-Luise Keil.In die Bauabwicklung brachten Marco Bauer und Stephan Mertes nicht nur ihr Know-how aus ihren Bau- und Handwerksbetrieben mit Maschinen- und Geräteeinsätzen, sondern auch viel Kreativität im Detail ein.Gleiches gilt für die Schriftgestaltung durch Christian Müllen.